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Zweiter Rückblick

 

Mehr als 6 Wochen leben wir nun auf unseren kuscheligen 6qm.

Das Wetter war oft schlecht, daher der große Garten oft vom Wageninneren betrachtet. 

Also wirklich viel Zeit auf 6qm und nicht dem erweiterten Terrain. 

 

Puh. Sag ich da nur. Das war nicht immer leicht. 

Die letzten Jahre haben wir uns erstens nie 24/7 gesehen und schon gar nicht auf so engem Raum.

Ich würde behaupten, wir kannten uns dennoch ziemlich gut, aber hatten uns auch immer bewusst unseren Freiraum gesucht. 

Und nun Dauerregen, kein "Weglaufen" mehr möglich.

Okay, dann ist das jetzt wohl dran 😉

 

Zwergnase mit seinen 5 Jahren ist ein pfiffiges und wohl genauso willensstarkes Kerlchen wie ich 😅

Ja, es hat einige hitzige Diskussionen und Wortwechsel gegeben, die uns beiden leid tun, die wohl aber auch nötig waren. 

Rollen klären, Freiräume aber auch Grenzen festlegen, wertschätzende Kommunikation etablieren... 

So einige Themen haben wir mitgenommen... und so einige Themen sind auch noch im Gespräch... 

 

Wir beide haben Bedürfnisse, dürfen aber auch lernen, dass wertschätzend zum Ausdruck zu bringen und damit auch Verantwortung für uns selbst und unsere Bedürfnisse zu übernehmen.

Kleines Beispiel 😉

Sicherlich ist es wundervoll, wenn man schon mal weiß, was man nicht will. Doch wenn ich den ganzen Tag in Dauerschleife immer nur ein "nein", "find ich doof", "will ich nicht" zu hören bekomme, dann dreh ich durch 🙈 Upsi 😅 Da wurden wohl unserer beiden Bedürfnisse nicht erfüllt. 🤭 (Das gleiche Spiel spielen wir aber auch mit umgedrehten Rollen 🤣)

Wir üben jetzt beide Schritt 2: nein, das möchte ich nicht, ich möchte lieber... 

Es ist für uns beide nicht immer leicht, doch es wird besser und wir finden immer häufiger Lösungen, die uns beiden gefallen. 😊

 

Es ist ein Balanceakt zwischen die Welt entdecken, auskundschaften, Freiräume geben, aber auch klare Grenzen zu ziehen und die Sicherheit und das Kind Sein eines 5-Jährigen zu wahren. Er lernt so unfassbar viel in so kurzer Zeit, wird mutiger und selbstständiger - manchmal aber halt auch etwas übermütig - aber wer ist das nicht hin und wieder mal 😉

 

Neben den Themen miteinander sind in den letzten Wochen auch häufiger Momente der Ruhe aufgetreten, in denen hochkam, was oder wer Zwergnase alles fehlt... Gemeinsam sind wir in Erinnerung geschwelgt, haben überlegt, was wirklich fehlt, ob es ok ist, dass es so ist, ob wir ein Substitut brauchen oder ob wir uns einfach freuen, wenn nach unserer Reise es wieder möglich ist...

Ich bin dankbar, dass Zwergnase hier das Vertrauen hat und seine Traurigkeit von ganz alleine zum Ausdruck bringt und anspricht. Es ist wirklich beeindruckend und rührt mich immer sehr.