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Ein Dialog, der nachwirkt

 

Ein kurzes Gespräch, wohl nicht mehr als 5 Minuten, beim Warten auf die Fähre.

Vielleicht für einen Außenstehenden recht unspektakulär, doch für mich irgendwie aufschlussreich. 

 

Ein Mann, schätzungsweise in den 50ern und ich kommen kurz zur Fähre und den Möglichkeiten der Bezahlung etc. ins Gespräch. Er gibt mir den Ratschlag, mir einen Transponder für das Auto dies das zu kaufen, einfach nach Hause schicken lassen. Bei meinem kurzen Einwand, das ginge nicht mehr, waren wir mitten drin, in fragenden Gesichtern und Irritationen:

Die genauen Formulierungen kann ich nicht mal mehr richtig rekonstruieren. Es waren 2-3 kurze Wortwechsel und ich habe sinngemäß so etwas gesagt wie, ich habe unser Haus verkauft und wir sind auf Reisen und leben aktuell im Bus. Kurz, ohne ausschmücken, sachlich, just as it is. 

Er schaute mich fragend an: "Aber es sind doch nur du und dein kleiner Sohn oder?" - "Ja, wieso?"

Seine Fragezeichen haben sich noch immer nicht gelöst: "Es klingt so, als würdest du von dir und einem Partner sprechen und nicht von einem Kind." 

Es ging ihm um das "wir" statt "ich und mein Kind", das ich zum Ausdruck brachte. 

Nun war ich diejenige, die irritiert drein schaute und vielleicht auch etwas harsch antwortete: "Hä, wieso, er ist doch auch ein Mensch und hat Bedürfnisse und es war doch auch sein zu Hause." 

Relativ schnell ruderte er einen Schritt zurück und stimmte nur schnell zu. 

Nachdem ich noch mit einem Augenzwinkern ergänzte, dass das Übergehen der Bedürfnisse eines Kleinkindes bei solch einem Vorhaben wohl deutlich anstrengender sei als mit einem Partner, löste sich das Gespräch auf und wir flüchteten mal wieder vor dem Regen in unsere Autos. 

 

Im Nachgang hat mich das Gespräch gedanklich noch etwas beschäftigt. 

Fragen ausgelöst zu meiner Beziehung zwischen meinem Kind und mir, meiner Einstellung zu wie begegnen wir uns - unabhängig von Alter, Geschlecht, etc...? Gebe ich meinem Kind zu viel Raum? 

 

Für mich ist klar, ich möchte meinem Kind auf Augenhöhe begegnen, ihn trotz seiner noch kleinen Größe und seines jungen Alters genauso wertschätzen wie einen Erwachsenen und ihm seinen Raum geben, sich zu entfalten und zu entwickeln. 

Und auch wenn ich entschieden habe, dass wir auf diese Reise gehen, so wirken sich doch alle damit verbundenen Konsequenzen auf sein Leben genauso aus wie auf meins. Darum spreche ich auch weiterhin von uns und wir.